68 Soldaten und Gesundheitsfachleute trafen kürzlich zu einem Ausbildungstag zusammen, um sich auf ihren Einsatz während der Patrouille des Glaciers vorzubereiten. Zwischen Theorie und Praxis erhielten die Teilnehmenden ausserdem die Möglichkeit, ihre zukünftigen Kolleginnen und Kollegen zu treffen.
Die Patrouille des Glaciers ist ein von der Schweizer Armee organisierter Event, bei dem auch zahlreiche zivile Partner hinter den Kulissen mitwirken. Dabei unterstützen unter anderem Spezialistinnen und Spezialisten aus den Bereichen Gesundheit und Rettung die auf Sanitätsdienste spezialisierten Soldaten. Um die Zusammenarbeit zwischen allen Involvierten bestmöglich aufzugleisen, wurde ein eintägiges Training durchgeführt. Das Ziel? Die Teilnehmenden auf die speziellen Herausforderungen vorzubereiten, die während ihres Einsatzes im Hochgebirge auftreten könnten.
Die Organisation der Patrouille des Glaciers ist dank zahlreicher Durchführungen mittlerweile Routine geworden. Trotzdem versucht die Schweizer Armee, sich gegenüber früheren Rennen in der Organisation weiter zu verbessern. Dieser Ausbildungstag fand in dieser Form zum ersten Mal statt – er wird dazu beitragen, dass für die Rennen ein perfekt aufgebautes Sanitätsdispositiv bereitsteht.
Der Tag im Überblick
Es ist der Freitag, 4. Februar 2022, 08.00 Uhr in der Barbara-Halle der Militärkaserne Sion: 68 zivile und militärische Teilnehmende sind anwesend, um am Ausbildungstag zur Vorbereitung auf die Patrouille des Glaciers 2022 teilzunehmen. Alle davon sind Ärztinnen, Notärzte, Rettungssanitäterinnen, Angehörige der Armee im Sanitätsdienst – oder üben einen Beruf im Gesundheitsbereich aus.
Nach einer Einführung durch den Kommandanten der PdG, Oberst i Gst Roger Schwery, wurden die Teilnehmenden während des Tages in kleine Gruppen aufgeteilt, um abwechselnd die verschiedenen Ausbildungsposten zu besuchen.
Von der Theorie …
Für die erste Hälfte der Teilnehmenden begann der Tag mit Theorie: Der Chefarzt der Patrouille des Glaciers, Major Dr. Raphaël Kohlprath, stellte das Sanitätsdispositiv der Patrouille des Glaciers vor. Als Verantwortlicher für dieses Dispositiv während der Rennen zeigte Kohlprath die Fähigkeiten der Schweizer Armee im medizinischen und paramedizinischen Bereich auf. Die eingesetzten Mittel, um die Kommunikation, die Pflege und die Evakuierung von Verletzten zwischen Zermatt und Verbier zu
gewährleisten, sind gross. Neben den zahlreichen medizinischen Streckenposten sind auch EC-135-Helikopter der Luftwaffe Teil des Dispositivs. Sie stehen bereit, wenn Verletzte evakuiert werden müssen. Bei dieser Gelegenheit konnten die Teilnehmenden auch das zur Verfügung gestellte militärische Material kennenlernen und ausprobieren. Darunter befanden sich Funkgeräte, medizinische Taschen und vieles mehr.

Bei dieser Gelegenheit stellte ausserdem Dr. Pierre Métrailler, Arzt bei der Air Glaciers, die typischen Pathologien des Hochgebirges vor. Davon gibt’s einige: akute Bergkrankheit, Erfrierungen, Hypothermie, Hirn- und Lungenödeme und viele mehr. Dr. Métrailler beschrieb dabei die Symptome dieser Krankheiten und zeigte auf, welche Behandlungen dazu im Hochgebirge notwendig sind.
…zur Praxis!
Parallel zur theoretischen Ausbildung in der Barbara-Halle wurden die zweite Hälfte der Teilnehmenden im Verhalten rund um einen Helikopter und im Transport eines Patienten auf einer Trage geschult – vom Unfallort bis zur Hintertür einer EC-135. Anschließend wurden sie mit einem Super Puma der Luftwaffe in die Höhe geflogen, um ihre Fähigkeiten im Skitourengehen zu testen. Kenntnisse in diesem Bereich sind für die Arbeit während des Rennens unerlässlich.

Nicht zuletzt bot der Ausbildungstag allen Teilnehmenden auch die Gelegenheit für einen Austausch untereinander, um ein Verständnis füreinander zu schaffen und die unterschiedlichen Arbeitsmethoden zu harmonisieren. So konnte sichergestellt werden, dass während der Rennen ein funktionierendes Arbeitsumfeld und eine gute Zusammenarbeit besteht.
Soldat David Wagnières, Übersetzung Soldat Christian Bürgi, Komm PdG